Ja, heute komme ich mal mit einem etwas persönlicheren Post um die Ecke. Und zwar, weil es in den letzten Wochen so einige Situationen rund um meinen Wohnsitz gab, von denen ich euch mal kurz erzählen möchte und die ich sehr lustig fand.
Die erste Situation war, als ich vor einigen Wochen meinen alten Arbeitgeber besucht habe. Dort kam eine ehemalige Kollegin auf mich zugelaufen, drückte mich und sagte: “Heeej, wie geht es dir? Was machst du jetzt? Du bist nach Hamburg gegangen, habe ich gesehen?” Es sei dazu gesagt, dass es bei weitem nicht das erste Mal war, dass ich diesen Satz von ehemaligen Kollegen hörte.
Die zweite Situation war, als ich vor kurzem über Instagram nach Café und Restaurant Tipps in Hamburg gefragt wurde. Ansich schon sehr lustig, da ich ja selbst nicht dort wohne, aber noch verrückter war, dass die Person, die mich gefragt hat, selbst aus Hamburg kam und meinte: “Ich sehe bei dir immer so schöne Cafés und Restaurants, die ich noch gar nicht kenne.” Und als ich ihr tatsächlich problemlos eine Litanei an Empfehlungen senden konnte, war das schon etwas verrückt.
Doch noch verrückter war, als mich eine Woche später eine Bekannte aus Hamburg fragte, ob ich ihr ein paar Café und Restaurant Tipps für Düsseldorf geben könnte. Nur damit ihr Bescheid wisst: Düsseldorf ist die nächst gelegene Großstadt an meinem Wohnort, in der ich auch sehr oft unterwegs bin. Da könnte man doch meinen, dass mir die Beantwortung der Frage sehr leicht fallen sollte. Doch manchmal kommt es anders, als man denkt und man überrascht sich selbst. Denn ich erwischte mich doch tatsächlich dabei, wie ich nach zwei Lieblingsläden, die mir spontan einfielen, erstmal “Restaurants Düsseldorf” und “Cafés Düsseldorf” in eine Suchmaschine eingeben musste, weil mir einfach nichts mehr einfallen wollte..
Die dritte Situation war am vergangenen Donnerstag auf einem Event in Hamburg, wo ich mal wieder gemerkt habe, wie oft sich die Leute doch fragen, wo ich denn eigentlich wohne, warum bloß nicht in Hamburg und wieso ich trotzdem so oft da bin.
Ich glaube übrigens auch, einige denken, ich könnte mich beamen.
Und ich muss sagen: Ihr fragt euch das alle völlig berechtigt und ich würde es wohl auch nicht auf Anhieb verstehen, wenn ich es nicht selbst besser wüsste! Lach!
Also habe ich gedacht, kläre ich die jenigen, die es interessiert, doch einfach mal auf:
Was läuft da zwischen Hamburg und mir?
Was die Situation “zwischen Heimat & Hamburg” angeht, glaube ich, beschreibt es am besten, wenn ich sage, dass in mir zwei Herzen schlagen: Das eine für meine Heimat (das schöne Rheinland) und das andere für Hamburg – gefühlt meine zweite Heimat!
Wie kam es, dass ich mich so sehr in Hamburg verliebt habe?
Ehrlich gesagt kann ich euch das gar nicht so genau sagen. Ich kann sogar noch nichtmal sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick war, denn als ich das erste Mal nach Hamburg kam, fand ich es super doof. Das ist schon etliche Jahre her.. ich glaube fast 12 Jahre mittlerweile.. und da haben wir ein Wochenende in einem riesen Hotelbunker übernachtet, wo die Umgebung auch nicht wirklich toll war. Was mir von diesem Wochenende in Erinnerung geblieben ist, sind tatsächlich fast ausschließlich die leckeren Cocktails an der Hotelbar und das spricht ja quasi schon für sich.
Ein paar Jahre später bin ich wieder nach Hamburg gefahren, weil ich das Gefühl hatte, die Stadt beim letzten Mal nicht wirklich kennengelernt zu haben. Aber auch daran habe ich nicht viele Erinnerungen. Ich erinnere mich nur ganz schwach an ein bisschen Touri-Programm und daran, wie ich am Ende gesagt habe: “Ja, hierhin möchte ich gern wiederkommen..”
Danach folgte noch die ein oder andere Mädelstour am Wochenende, wo ich allerdings auch außer hell/dunkel, hell/dunkel, die Reeperbahn und den Fischmarkt nach lang durchtanzten Nächten nicht viel von Hamburg gesehen habe. Aber Hej: Der Kiez ist ja auch eine bekannte Sehenswürdigkeit in Hamburg – die hatte ich dann schonmal abgehakt! Eines hatte ich aber nach wie vor in meinem Kopf verankert: “Hier ist es schön, in Hamburg..”
Als ich das nächste Mal so richtig bewusst nach Hamburg gekommen bin, war es Sommer 2015. Wo wir gerade in unser Haus gezogen sind und bei mir auch beruflich eine unerwartete (und leider erstmal nicht so positive) Veränderung anstand. Ich flüchtete ein wenig in die Großstadt, denn da war man irgendwie so anonym, es war alles aufregend und niemand fragte mich, wie es mir ging. Eine gute Ablenkung eben.
Auch wenn die Leute es um mich herum natürlich nur gut meinten und ich ihnen sehr dankbar war, dass sie versuchten, mich aufzumuntern, doch zu der Zeit konnte ich die Frage: “Hej, wie geht es dir?” einfach nicht beantworten. Aus dem einfachen Grund, weil ich selbst keine Antwort darauf hatte. Irgendwie war durch den ‘break’ im Job auf einmal alles durcheinander und ich wusste nicht so richtig, wie es vor allem beruflich für mich weitergehen sollte.
In Hamburg habe ich dann die Ruhe gefunden, die ich zu der Zeit gebraucht habe.
Es war nicht immer leicht für mein Umfeld, zu verstehen, was ich denn so häufig in Hamburg mache. Und es war auch nicht immer leicht für mich, es zu erklären. Denn manchmal habe ich auch stundenlang am Wasser gesessen und einfach nichts gemacht. Versucht meine wirren Gedanken zu ordnen und einen neuen Weg zu finden. Denn mit dem Weg, der mir gerade zwangsläufig auferlegt wurde, war ich nicht zufrieden. Denn ich hatte ihn nicht selbst gewählt.
Und zu der Zeit muss ich sagen, war ich auch einfach nicht gut in Veränderungen. Sie haben mich meist völlig aus der Bahn geworfen und besorgt. Etwas Positives konnte ich ihnen nur selten abgewinnen und habe mir – zum Leid meiner Freunde und Familie – sehr viele Gedanken in Endlosschleife gemacht. Und da war es irgendwie besser für mich, auch mal eine Weile allein zu sein.
Und da es diesmal nach 10 Jahren in der Firma tatsächlich auch eine größere Veränderung war, war die innere Baustelle auch ziemlich groß. Vielleicht kann das nicht jeder nachvollziehen, weil es eben nur ein Job ist und viele das Thema etwas lockerer sehen – aber für mich war es zu dem Zeitpunkt ein sehr großer Einschnitt.
Ein neuer Weg musste her!
Lange Rede, kurzer Sinn .. das Job-Thema hat sich natürlich noch über viele Monate hingezogen, doch: Je öfter ich nach Hamburg gereist bin, desto mehr hatte ich das Gefühl, ich komme dem Ganzen etwas näher! Die Stadt war geprägt von Interior und schön eingerichteten Cafés und Restaurants, die mich irgendwie inspiriert und auf neue Gedanken gebracht haben. Die Themen “Einrichten und Wohnen” waren schon immer meine große Leidenschaft und so war mir irgendwann klar: Ich möchte mich auch beruflich in diese Richtung verändern! Plötzlich war ich fest entschlossen und hatte eine neue Mission: Mich in Hamburg zu vernetzen, Geschichten zu sammeln, Leute kennenzulernen, die in diesem Bereich arbeiten und Motivation & Unterstützung für meinen eigenen Traum zu finden..
Mir war in dem Moment klar: Mein Vorhaben wird jetzt erstmal ziemlich wahnsinnig, aber wenn ich vielleicht ein bisschen Glück habe, könnte es auch am Ende ziemlich gut werden..
Die vielen Gedanken zu diesem Thema erspare ich euch an dieser Stelle und schreibe lieber noch ein anderes Mal darüber. Aber Fakt ist: Hamburg war meine Inspiration, weswegen heute auch alles so ist, wie es ist! Weswegen es meinen Blog und meinen Online-Shop gibt und wieso auch beide so viel mit Hamburg zu tun haben.
Doch nicht nur das..
Denn was ich auch an Hamburg liebe, sind die Menschen, die ich dort kennengelernt habe und die Begegnungen, aus denen mittlerweile auch richtige Freundschaften entstanden sind, denen 400km Entfernung tatsächlich gar nichts ausmachen. Früher unvorstellbar für mich auf diese Entfernung und mittlerweile so ein toller Nebeneffekt – vor allem, wenn man ähnliche Interessen hat, wird es auch nie langweilig. Nur die Zeit, sich zu sehen, ist leider immer viel zu kurz..
Aber dafür bin ich sehr dankbar und ohne das wäre Hamburg auch längst nicht so vertraut für mich!
Warum ich trotz der großen Liebe nicht in Hamburg lebe?
Weil ich hier einfach meine Wurzeln habe. Weil hier meine Familie und Freunde sind und ich wahrscheinlich auch nicht richtig glücklich wäre, komplett in einer Großstadt zu leben. Zwar wünsche ich es mir oft, wenn mir das Dorf-/Kleinstadtleben mal wieder auf den Kopf fällt und mich etwas einengt, weil es hier einfach für meine Interessen nicht so viele Möglichkeiten gibt, aber.. ich schätze auch den Kontrast und vor allem unser Haus und den Garten.
Am liebsten würde ich unter der Woche immer hier sein und jedes Wochenende nach Hamburg pendeln. Denn da ist die Lebensqualität für mich persönlich einfach viel, viel größer. Hier haben wir natürlich auch schöne Ecken, aber mit den meisten Städten verbinde ich hier eben nicht so viel. Dafür habe ich Hamburg einfach zu sehr in mein Herz geschlossen.
Aber so lange ich es kann, pendle ich, was das Zeug hält, gebe all mein Geld, das ich nicht habe, dafür aus, um es irgendwie möglich zu machen, an beiden Standorten meine Lebenszeit zu verbringen. So fühlt es sich einfach gerade richtig an und ich bin sehr, sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe, aktuell so zu leben.
Was morgen ist.. keine Ahnung!
Aber darüber möchte ich mir auch nicht mehr allzu viele Gedanken machen. Auch das habe ich in den letzten Jahren gelernt. Ein bisschen mehr im Hier und Jetzt zu leben und wenn mir Hamburg gerade gut tut, dann ist es so. Und wenn es morgen anders ist, dann werde ich wohl nicht mehr so oft hinfahren. Und wenn man doch irgendwann dort leben möchte, dann wird es sicher auch dafür einen Weg geben. Denn: Den gibt es immer – egal, in welcher Lebenslage!
Und by the way..
Für alle Agenturen, Firmen etc.: Es ist soooo super, dass ihr alle denkt, dass ich in Hamburg wohne, denn dann bekomme ich immer ganz tolle Einladungen von euch und habe auch immer einen Grund wiederzukommen! Also bitte, bitte lasst mich bloß in euren Verteilern und ich kann mich tatsächlich an kaum einen Termin erinnern, den ich nicht wahrnehmen konnte. Denn wenn Hamburg ruft, dann muss meistens alles andere stehen und liegen bleiben.. aber so ist das eben mit der wahren Liebe!
Und wer weiß.. wenn es auch in Zukunft beruflich gut für mich läuft, vielleicht muss der Traum vom kleinen Zweitwohnsitz in Hamburg ja nicht für immer ein Traum bleiben! Bei den Immobilienpreisen muss ich zwar wahrscheinlich noch bis zur Rente sparen.. aber man muss ja auch noch Träume haben, sonst wäre es doch langweilig!
In diesem Sinne: Habt eine schöne sommerliche Woche und wenn ihr Lust habt, dann schaut doch mal auf dem Blog unter meiner Rubik Meine Hamburgliebe vorbei, wo ich unter anderem ein paar schöne Hotel und Café Tipps für Hamburg zusammengefasst habe. Bald folgen noch Restaurants und Interiorshops – seid gespannt!
Ach ja, so sieht es übrigens in meiner Heimat aus – beziehungsweise in der nächstgelegenen Großstadt Düsseldorf. Hier habe ich euch einfach mal spontan meine 3 Lieblingsblicke ausgesucht.
Hier seht ihr den Fernsehturm und die Skyline mit Blick auf den Rhein:
Hier den Rheinpark, ein beliebter Treffpunkt im Grünen und auch direkt am Rheinufer. Im Sommer gibt es hier auch ein tolles Open-Air Kino:
Und hier seht ihr den Medienhafen, wo ich mir sofort ein kleines Bötchen hinstellen würde, wenn ich hier ums Eck wohnen würde:
Auch eine wunderschöne Stadt, oder? Aber.. man kann sie ja nicht alle (gleich doll) lieben und das wäre ja auch irgendwie langweilig!
Carina ♡